Amazon Kindle Fire HD

Noch ein E-Book-Reader oder schon ein Tablet?

Mit dem Kindle Fire wollte Amazon den Tablet-Markt erobern, scheiterte aber an der geringen Auflösung und der stark angepassten Android-Version, der einfach die Flexibilität fehlte. Schließlich wollen sich die Kunden nicht nur bei Amazon austoben, sondern auch mal den Google-Play-Store besuchen, um sich Apps und Erweiterungen für den Kindle Fire HD herunterzuladen. Auch der Kindle Fire HD setzt wieder auf die stark gebrandete und speziell angepasste Android-Version, kommt aber mit deutlich besserem Display und einigen Neuerungen daher. Etwas gewöhnungsbedürftig ist bereits die Optik des 7-Zoll-Tablets, denn ein dicker schwarzer Displayrahmen macht den Bildschirm des Kindle Fire HD optisch kleiner und lässt das Gerät selbst größer erscheinen, weswegen Leute mit kleinen Händen Probleme bei der Steuerung bekommen könnten. Andere Reader für Ebooks und nicht zuletzt die Konkurrenztablets, das Google Nexus 7 sowie Apples iPad Mini, machen das besser und haben deutlich schlankere Displayrahmen. Kein großer Nachteil, aber ungewohnt ist auch die Positionierung der Tasten für die Lautstärke und der Einschaltknopf. Wirklich gelungen ist das Display. Im Vergleich zum Vorgänger fällt beim Fire HD sofort die deutlich höhere Auflösung von 1280 x 800 Pixeln auf. Zudem wurde ein IPS-Switch-Panel eingesetzt, das selbst bei unmöglichen Betrachtungswinkeln keine Schwächen zeigt. Selbstverständlich beherrscht auch das Kindle Fire HD knapp 17,6 Millionen Farben, die allesamt satt und sauber dargestellt werden. Herzstück und Taktgeber des Ebook Readers ist ein mit 1,2 Gigahertz getakteter Dual-Core von OMAP, der auf einen ein Gigabyte großen Arbeitsspeicher zurückgreift. Auch ein Power-VR-Kern ist mit an Bord, der sich um die Berechnung polygonaler Grafiken und HD-Inhalte kümmert. Dadurch können auch aktuelle Spiele flüssig dargestellt werden und das Tablet avanciert zur Spielekonsole. Insgesamt reiht sich das Kindle Fire HD vor dem Galaxy S2 ein, wird aber von Quad-Core-Modellen stark abgehängt. Bereits in der Einleitung erwähnt wurde das Betriebssystem, bei dem es sich um eine stark veränderte Android-Version handelt, bei der viele Apps inklusive des Google-Play-Store schlichtweg gesperrt wurden. Stattdessen erhält der Nutzer Zugriff auf die Amazon-Welt, in der zwar ebenfalls einige Apps, viele Videos, Musik und die bekannten E-Books verfügbar sind, deren Umfang insgesamt aber vor allem in puncto Apps deutlich kleiner ist. Immerhin, Amazon-Prime-Mitglieder erhalten kostenlos Zugriff auf die Kindle-Leihbücherei, die laut Hersteller 200.000 Bücher beinhaltet. Auch der Streaming-Dienst „Lovefilm“ darf 30 Tage kostenlos getestet werden, benötigt danach aber ein Abonnement. Ins Internet kommt das Kindle Fire HD per W-LAN, das dank der „MIMO-Technologie“ (Multiple In- and Output) um ein Vielfaches schneller sein soll als bei herkömmlichen Tablets. Der herkömmliche Nutzer merkt davon aber allenfalls bei schlechten Verbindungen von Hot-Spots etwas, da in den heimischen vier Wänden meist genug Übertragungsstärke für den Kindle Fire HD zur Verfügung steht, um eine ordentliche Geschwindigkeit zu erreichen. Auch Bluetooth beherrscht das Tablet. Das mobile Internet bleibt wegen fehlender UMTS- oder LTE-Unterstützung aber verwehrt. Fazit: Das Kindle Fire HD macht vieles besser als sein Vorgänger. Vor allem der klare, scharfe Bildschirm und die ordentliche Leistung gefallen. Nicht so gut ist aber, dass Amazon immer noch an der stark beschnittenen Android-Version festhält. Für Fans des Online-Kaufhauses und Amazon-Prime-Mitglieder ist das Tablet aber auf jeden Fall einen Blick wert. Wer jedoch einen guten eBook Reader sucht sollte ehr zum Amazon Kindle Paperwhite oder ähnlichen Geräten greifen

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